UTMB ist für Mütter gemacht
Verfasst am
23/05/2023
F&A mit
AMANDA BASHAM
Amanda Basham ist immer im Laufschritt unterwegs – sei es bei ihren Trail-Läufen, beim Coaching ihrer Ausdauerathleten oder wenn sie ihren Töchtern hinterherrennt. Man könnte meinen, dass man mit zwei Kindern sportlich einen Gang zurückschalten müsste, aber das war bei Amanda nicht der Fall. Seit sie vor zwei Jahren Mutter geworden ist, wurde Amanda 4. beim 2021 Speedgoat 50k, 5. beim 2022 UTMB ETC 15k und sie gewann den 2022 Speedgoat 11k. Wir hatten die Gelegenheit, mit Amanda über ihre Erfahrung als professionelle Ultraläuferin und Läuferin mit zwei Kindern zu berichten.
Wie bist du zum Laufen gekommen?
Ich habe an der weiterführenden Schule mit dem Laufen begonnen, einfach um nach der Schule Zeit mit meinen Freunden zu verbringen. In meinem vorletzten Jahr an der Highschool habe ich dann mit dem Volleyballspielen aufgehört und wollte etwas anderes machen. Deshalb bin ich zum Cross-Country-Team gegangen. Ich wusste nicht, was ich da tat, hatte keine Uhr und nur ein Paar reduzierte Schuhe im Schuhgeschäft vor Ort gekauft. Ich lief einfach und war sofort davon begeistert. Ich lief dann für ein Paar Jahre am College und begann als Erwachsene mit Straßenrennen.
Das erste Mal auf Trails gelaufen bin ich in Forest Park, Portland, Oregon, um nach einer Verletzung beim Straßenlauf langsam wieder zurückzukommen. Ich war innerhalb der ersten 10 Minuten so geflasht von meinem ersten Trail-Lauf, dass ich nie mehr zurückblickte. Ich kam an diesem Abend nach Hause und informierte mich über Trail-Lauf. Dort erfuhr ich auch, dass Ultralauf eine Sportart ist. Ich habe mich natürlich sofort für einen 50k-Lauf angemeldet und ab da nahm alles seinen Lauf.
Warum Trail-Lauf?
Ich habe das Laufen schon geliebt, bevor ich Trail- und Ultra-Läufe lief. Aber das Laufen auf Trails hat diese Liebe immer weiter verstärkt. Es hat mich rund um die Welt geführt, wo ich verschiedene Orte zu Fuß erkundet habe. Außerdem gibt es beim Trail- und Ultra-Lauf eine so tolle Community, die man als Erwachsener nur schwer findet.
Was ist dein Ziel für die kommende Saison?
Mein großes Ziel ist es, diesen Sommer zu den Top 10 des UTMB zu gehören! Ich bin ihn 2017 gelaufen, aber da hatte ich keinen guten Tag. Ich weiß, dass ich meine Leistung steigern kann und ich bin überzeugt, dass dieses Rennen für Mütter gemacht ist.
Warum glaubst du, dass der UTMB für Mütter gemacht ist?
Es gibt viele Dinge, die die es beim UTMB zu berücksichtigen gibt. Er nimmt dich wirklich in die Mangel und testet deine Fähigkeiten, Probleme zu lösen, sich an unerwartete Situationen anzupassen und mit ziemlich starkem Schlafmangel umzugehen. Als Mutter habe ich das Gefühl, genau das jeden Tag zu tun und deshalb fühle ich mich in dieser Hinsicht sehr gut vorbereitet.
Erzähl uns etwas über deine Rückkehr zum Laufen nach den Geburten deiner Kinder.
Ich bin in beiden Schwangerschaften gelaufen, aber ich bin es wirklich Tag für Tag angegangen. Nach der Geburt habe ich mir die Auszeit genommen, die mein Körper gebraucht hat und habe langsam wieder mit dem Training begonnen. Ich war ziemlich aufregt, wieder zu laufen. Ich habe nie etwas erzwungen und beim zweiten Mal habe ich mich tatsächlich schneller wieder fit gefühlt.
Beim ersten Mal wusste ich nicht, was mich erwartete. Es war alles so neu und ich hatte Gefühle, die ich nie zuvor gehabt hatte – mental und physisch. Ich war während der gesamten zweiten Schwangerschaft viel entspannter. Ich wusste besser, was mich zu welchem Zeitpunkt erwartet. Es war außerdem entspannter, zu wissen, dass das Laufen auf ganz natürliche Weise zurückkommt, selbst bei ziemlich wenig Training während der Schwangerschaft im Vergleich zu vorher.
Wie findest du die Balance zwischen deiner Laufkarriere und zwei Kindern?
Das ist eine gute Frage. Ich weiß nicht, ob es so etwas wie Balance gibt. Jetzt wo unsere Kinder noch so klein sind, fühlt es sich an wie geführtes Chaos. Ich versuche, die Zeit für das Training und Coaching effizient zu nutzen und mich voll und ganz meinen Kindern zu widmen, wenn ich mit ihnen zusammen bin.
Statt eine Balance zu finden, ist es glaube ich wichtiger, sich bei dem was man tut, mehr auf die Qualität der Zeit zu konzentrieren.
Welchen Tipp würdest du anderen Müttern geben?
Zwei Dinge, die ich raten würde, sind: sei gut zu dir selbst und gib deine Träume niemals auf. Mutter zu sein bedeutet nicht, dass man alles andere aufgeben muss.